In den letzten Jahren ist weltweit eine Zunahme von Ausstellungen, die weibliches Kunstschaffen in den Mittelpunkt stellen, zu beobachten. Frauen gelangen zunehmend auf Schlüsselpositionen im staatlich geförderten Kunstbetrieb und auch der Kunstmarkt holt auf mit mehr Präsenz von Künstlerinnen*. Dennoch darf diese Entwicklung nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass unverändert ein gravierender Gender Pay und Gender Show Gap besteht.
Die Zahl der dauerhaft präsentierten Kunstwerke von Frauen in der Museumslandschaft bleibt weiterhin gering: In den Abteilungen der Kunst bis weit ins letzte Viertel des 20. Jahrhunderts hinein sind kaum Künstlerinnen* zu finden. Ein Haus wie die Alte Nationalgalerie Berlin mit ca.1,5% Künstlerinnenanteil im Schaubestand steht hier repräsentativ für vergleichbare Sammlungen. Doch auch im zeitgenössischen Bereich ist akuter Aufholbedarf. In der Hamburger Kunsthalle sind aktuell im zeitgenössischen Bereich nur 19% Kunstwerke von Frauen zu finden, im Museum Ludwig in Köln 20% und dies, obwohl das Gros der Absolvent*innen von Kunsthochschulen seit Jahren weiblich ist.
Trotz weitgehend paritätisch aufgestellter Gremien und Jurys, einem Anstieg weiblicher Museumsleitungen und einer Zunahme von Soloausstellungen auch an renommierten Häusern, stagnieren die Zahlen seit Jahrzehnten. Ursachen sind u.a. der männlich geprägte Kunstkanon, der an Schulen, Hochschulen, in Verlagshäusern und an Museen und Ausstellungshäusern – auch von weiblichen Verantwortlichen – propagiert und praktiziert wird, während die Aufarbeitung der künstlerischen Biografien und Oeuvres von Frauen nur sehr schleppend vorankommt und die Depotbestände oftmals unangetastet bleiben.
Das Aktionsbündnis fair share! legt in einem Manifest konkret seine Forderungen dar.
Sharon Adler – AVIVA-Berlin
Leonie Baumann – Rektorin a.D. Weißensee Kunsthochschule Berlin
Candice Breitz – Bildende Künstlerin
Lisa Britzger – kuratorische Leiterin, Lothringer 13 Halle. Ein Kunstraum der Stadt München
Ergül Cengiz – Bildende Künstlerin, München
Hannah Cooke – Bildende Künstlerin, Karlsruhe
Prof.'in Dr. Gabriele Wilde – Politikwissenschaftlerin, Münster
Adrienne Goehler – Publizistin und Kuratorin, Berlin
3 Hamburger Frauen – Künstlerinnen Kollektiv, Hamburg / Berlin / München
Deniz Hasenöhrl – Künstlerin, Berlin
Françoise Heitsch – Galeristin, München
Annette Kelm – Bildende Künstlerin, Berlin
Bianca Kennedy – Bildende Künstlerin, Herausgeberin I LOVE WOMEN IN ART, Berlin
Dr. Katharina Koch – Galerie alpha nova
Hannah Kruse – Goldrausch Künstlerinnenprojekt Berlin
Angela Lammert – Akademie der Künste Berlin
Miriam Lenk – Bildhauerin, Berlin
Janine Mackenroth – Bildende Künstlerin, Herausgeberin I LOVE WOMEN IN ART, München
Heike Mutter – Bildende Künstlerin, Professorin HFBK Hamburg
Andrea Pichl – Bildende Künstlerin, Berlin
Sophia Pompéry – Künstlerin & Leitung see up Weissensee, Kunsthochschule Berlin
Henrieke Ribbe – Bildende Künstlerin, Berlin
Tina Sauerländer – Freie Kuratorin und Gründerin SALOON Netzwerk
Nadja Schöllhammer – Bildende Künstlerin, Berlin
Katja Schröder – Geschäftsführung Kunsthaus Hamburg, Hamburg
Wiebke Schwarzhans – Bildende Künstlerin, Doktorandin HFBK Hamburg
Annegret Soltau – Bildende Künstlerin, Darmstadt
Christoph Tannert – Künstlerhaus Bethanien
Ivonne Thein Bildende Künstlerin, Berlin
Jorinde Voigt – Bildende Künstlerin, Berlin
Julia Voß – Kunsthistorikerin
Anemone Vostell – BAM! Berlin Art Management
Tanja Wagner – Galeristin, Berlin
Hergen Wöbken – Autor „Studio Berlin“, Institut für Strategieentwicklung (IFSE), Berlin
Kathrin Wolf – Bildende Künstlerin, Hamburg